Die Pflanzen und den Rasen richtig wässern – gewusst wie
Braune oder gelbe Blätter und auch Welkeerscheinungen werden häufig als Folge einer Krankheit und nicht als Folge mangelhafter Wasserversorgung gesehen.
Derartige Schadsymptome nichtparasitärer Art sind bei Hitze, unregelmäßiger Wasser- und Nährstoffversorgung völlig normal. In der Beratungspraxis stellt sich jedoch immer wieder heraus, dass durch sachgerechtes Bewässern solche Schäden zum Teil hätten vermieden werden können.
Das allabendliche kurze Sprengen
Eine weitverbreitete Unsitte ist das allabendliche kurze Sprengen mit dem Gartenschlauch. Hierdurch wird lediglich die Oberfläche befeuchtet. Der Boden im Bereich der Pflanzenwurzeln bleibt weitgehend trocken. „Besprengte“ Pflanzen bleiben über Nacht lange nass. Es entstehen ideale Infektionsbedingungen für zahlreiche Pilzkrankheiten, wie z. B. für den Sternrußtau an Rosen, aber auch das Auftreten von Schnecken wird gefördert. Rasenflächen reagieren mit Pilzbefall, der sich später durch gelbe oder braune Flecken bemerkbar macht.
Eine sinnvolle Zusatzbewässerung muss sich sowohl nach den Witterungs- als auch nach den Bodenverhältnissen richten, wie auch nach den speziellen Pflanzenbedürfnissen. Nehmen Sie deshalb in Abständen von mehreren Tagen eine tiefgründige Bewässerung vor. Das bedeutet Wassergaben von 20 bis 30 Litern je Quadratmeter. Aufgestellte Niederschlagsmesser zeigen die Mengen zuverlässig an. Um die unterschiedliche Beregnungsbedürftigkeit des Gartens einzuschätzen, sollte mit Hilfe eines Spatens an mehreren Stellen im Garten die Bodenfeuchte im Untergrund geprüft werden.
Einsatz von Beregnungsanlagen oder Sprühschläuchen
Ein anderes Problem ist der sachgerechte Einsatz von Beregnungsanlagen oder Sprühschläuchen. Diese sollten nicht ausschließlich zeitlich gesteuert betrieben werden, sondern nach dem speziellen Bedarf der Pflanzen und der vorhandenen Bodenfeuchte. Wird blind auf Zeitschaltuhren vertraut, kann es deshalb zu Trockenschäden und noch viel häufiger zu Nässeschäden kommen. Auch hier gilt: vor und nach einer Beregnung Bodenfeuchte genau überprüfen. Eine zwischengeschaltete Wasseruhr, ein sogenannter Wassermengenzähler, kann einen Anhaltspunkt für die tatsächlich verwendete Wassermenge geben, denn gerade bei der Leistung von Sprühschläuchen verschätzt man sich schnell.
Wenn Sie zusätzlich freie Beetflächen oberflächlich leicht grubbern, wird die natürliche Kapillarität des Bodens unterbrochen, dadurch reduziert sich die Verdunstung. Den gleichen Effekt erzielen Sie mit einer dünnen Abdeckung des Bodens, geeignet sind Häckselmaterialien und – unkrautsamenfreies –
Rasenschnittgut.